Wenn es brennt, zählt jede Sekunde. Damit Einsatzkräfte sich schnell orientieren können, sind Feuerwehrpläne ein unverzichtbares Hilfsmittel. Doch viele Betreiber und Bauherren fragen sich: Was genau ist ein Feuerwehrplan – und wann brauch ich einen?
In diesem Beitrag erklären wir, welche Inhalte ein Feuerwehrplan hat, auf welcher Norm er basiert, wann er vorgeschrieben ist – und warum er nicht nur im Einsatz, sondern auch schon in der Einsatzvorbereitung eine wichtige Rolle spielt.
Was ist ein Feuerwehrplan?
Ein Feuerwehrplan ist ein spezieller Gebäudeplan, der nach der Norm DIN 14095 erstellt wird. Er dient nicht den Nutzern des Gebäudes, sondern ausschließlich der Feuerwehr und anderen Einsatzkräften im Brand- oder Gefahrenfall.
Ein Feuerwehrplan besteht in der Regel aus:
- Übersichtsplan (Lageplan des gesamten Grundstücks)
- Geschossplänen (Darstellung aller Ebenen des Gebäudes)
- Textliche Festsetzungen
Er zeigt unter anderem:
- Zufahrten und Aufstellflächen für Feuerwehrfahrzeuge
- Zugänge zum Gebäude
- Brandwände, Rauchabschnitte und Rettungswege
- Standorte von Brandmeldeanlagen
- Gefahrenquellen wie Gaslager oder elektrische Betriebsräume
Kurz gesagt: Der Feuerwehrplan liefert alle wichtigen Informationen auf einem Blick, damit die Einsatzkräfte schnell und sicher handeln können.

Warum sind Feuerwehrpläne so wichtig?
- Schnelle Orientierung: Feuerwehrleute finden sofort den richtigen Zugang und erkennen Flucht- und Angriffswege.
- Gefahren erkennen: Gefahrenschwerpunkte wie Chemikalienräume werden sofort ersichtlich.
- Effektive Einsatzplanung: Einsatzleiter können taktisch entscheiden, wo zuerst eingegriffen werden muss.
- Rechtssicherheit: Betreiber kommen ihren Pflichten nach und vermeiden Probleme bei Abnahmen oder Kontrollen.
Feuerwehrpläne in der Einsatzvorbereitung
Feuerwehrpläne werden nicht nur im Brandfall eingesetzt, sondern sind auch ein wichtiges Werkzeug für die Einsatzvorbereitung:
- Objektbegehungen & Übungen: Die Feuerwehr kann sich schon vorab ein Bild vom Gebäude machen.
- Taktische Einsatzplanung: Die Abteilung Einsatzplanung nutzt Feuerwehrpläne, um Angriffs- und Rettungswege zu definieren und alternative Szenarien zu entwerfen.
- Gefahreneinschätzung: Risiken wie Gaslager oder Chemikalienräume können im Vorfeld berücksichtigt werden.
- Ausbildung & Schulung: Neue Einsatzkräfte lernen mithilfe von Feuerwehrplänen die Besonderheit bestimmter Gebäude kennen.
Damit sind Feuerwehrpläne nicht nur ein „Papier für den Notfall“, sondern ein ständiges Arbeitsinstrument der Feuerwehr.
Wann ist ein Feuerwehrplan Pflicht?
Ein Feuerwehrplan ist in der Regel immer dann erforderlich, wenn es die Bauordnung, eine behördliche Auflage oder die Feuerwehr selbst verlangt. Typische Fälle sind:
- Sonderbauten (z.B. Schulen, Krankenhäuser, Hochhäuser, Hotels)
- Industrie- und Gewerbebauten mit erhöhter Brandlast
- Versammlungsstätten (z.B. Stadien, Veranstaltungshallen, Einkaufszentren)
- Gebäude mit Brandmeldeanlagen (BMA)
- Bauten mit besonderen Gefahren (z.B. Lager für Chemikalien oder Gas)
Die Grundlage hierfür sind die Bauordnungen der Bundesländer sowie die Norm DIN 14095.
Wichtig: Auch wenn ein Gebäude rechtlich nicht zwingend verpflichtet ist – viele Feuerwehren fordern bei Abnahmen oder Brandschauen die Vorlage aktueller Feuerwehrpläne.
Wer ist Verantwortlich für die Erstellung?
Der Betreiber bzw. Eigentümer eines Gebäudes ist verpflichtet, Feuerwehrpläne erstellen und regelmäßig aktualisieren zu lassen. Änderungen durch Umbauten, neue Nutzungen oder technische Anlagen müssen zeitnah eingearbeitet werden.
Die Pläne werden in Abstimmung mit der zuständigen Feuerwehr erstellt und müssen deren Anforderungen entsprechen.
Unser Service: Feuerwehrpläne vom Spezialisten